Fragen des BUND Naturschutzes an die Parteien zur Kommunalwahl 2020 

Zusammenfassung der Antworten der Bürgerinitiative Oberasbach

1. Flächenverbrauch 

Wir leben in der am dichtesten bebauten und versiegelten Kommune im Landkreis. 

  • a)  Welche Flächen stehen noch zur Bebauung an?
  • b)  Wie stehen Sie zur weiteren Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten?

Antwort der BI-Oberasbach:
Um z.B. zusätzlichen Wohnraum und/oder weitere Gewerbeflächen für ortsnahes Gewerbe (Handwerksbetriebe und kleinere Mittelstandsbetriebe – Ansiedlungen von größeren Industriebetrieben lehnen wir kategorisch ab!) schaffen zu können, gibt es noch eine Menge Flächen, die dafür Potential bieten und sich zur Nachverdichtung eignen bzw. bereits „nicht zielführend bebaut sind“ (z.B. das sog. „alte Milchhofgelände“ an der St. Lorenz Straße, alter Landkreis Bauhof an der Rothenburger Straße, etc.), oder aber Wohngebiete wie z.B. auf Flächen westlich der Lilienstraße gg.über St.Stephanus oder z.B. zwischen Jahn-/Schwabacher Straße/Locher Weg.
Viele Grundstückseigentümer in alten Bestandflächen würden gerne nachverdichten (z.B. im Hölzleshoffeld, etc.), aber die Stadtverwaltung macht hier aus unserer Sicht Auflagen und Restriktionen an der falschen Stelle bzw. ohne klare Linie (z.B. bei bereits genehmigten Neubauten im Altort in Oberasbach trotz Rahmenplan).
Weiterhin werden/wurden Bebauungspläne ausgewiesen (z.B. am Ortseingang in Rehdorf, Stichwort: sog. „historische Straße“), welche vom Bürger weder gewünscht sind, noch tatsächlich der Wohnraumknappheit entgegenwirken.
Auch hier muss unseres Erachtens nachkorrigiert werden!
Im Juli 2017 (!) wurde zum Beispiel von der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) bereits einmal ein Flächenmanagement entwickelt und auch im Stadtrat vorgestellt. Aber wie so oft wird viel Geld für (Anfangs-)Gutachten ausgegeben, welche dann nicht konsequent, oder überhaupt nicht, weiterverfolgt werden, geschweige denn umgesetzt.
Wir sind gerne bereit uns über die Schließung von Baulücken, wie z.B. an der Lan- genäcker Straße zu unterhalten, aber das „Antasten“ großer zusammenhängender Flächen, wie z.B. den Asbachgrund, die Wolfshöhe, den Hainberg (ist sowieso natur- und wasserschutzrechtlich geschützt), oder aber weiterer Acker- und Wiesenflächen westlich der Albrecht-Dürer-Straße (welche bereits früher als Gewerbegebiet im Gespräch waren) lehnen wir ab!
Selbst die ca. 60.000 qm Fläche an der Bachstraße und/ oder z.B. die Fläche zwischen Birken-/ Waldstraße/ Platanenweg und/ oder die Flächen südlich und nördlich der Roßtaler/ Rehdorfer Straße sollten entweder unangetastet bleiben oder renaturiert werden, oder möglichst einer (Naherholungs-)/ Nutzung zugeführt werden, welche im Einklang mit bzw. zum Ausgleich der bestehenden Wohnbebauung steht. Denn dies sind (die letzten verbleibenden) Flächen einer Größe, für die es sich lohnt einen nachhaltigen umweltgerechten „Naherholungswert“ für Oberasbach und seine Bürger zu erhalten o- der neu zu „generieren“ - sei es in „sportlicher“ (Anschluss an das H.R.-Sportzentrum) oder aber in „sozialer“ Hinsicht (z.B. Waldkindergarten, etc.).
Dies gilt aus unserer Sicht ebenfalls für ganz Oberasbach: der Einklang mit der bestehenden Bebauung muss deutlich abgebildet werden, dann und nur dann, ist für uns die Ausweisung weiterer B-Pläne überhaupt vorstellbar.
Im Rahmen einer solchen Ausweisung lehnen wir aber eine „kasernenartige Bauweise“ wie z.B. im Zirndorfer Pinderpark oder „Betonklötze mit Tiefgarage“ wie momentan einer davon auf dem Gelände der früheren Firma Werner in Oberasbach an der A.-D.- Straße entsteht ab. Dies steht unserer Ansicht nach nicht im Einklang mit der dort vorherrschenden bestehenden ländlichen Wohnbebauung in Oberasbach. Mehrfamilienhäuser, 2-geschossig mit bis zu 8 Parteien „ja“, aber keine „Wohnsilos“, analog den Hochhäusern an der A.D.-Straße/ Ecke Hochstraße oder in Altenberg, östlich 

der Nürnberger Straße/ Forcheimer/ Kulmbacher Straße, oder aber wie im Altort, zwischen A.-D.-Straße/ St.Lorenz Straße!
In diesem Zusammenhang dürfen wir nochmals eindringlich an die `Flächensparoffensive des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie` erinnern, welche im Koalitionsvertrag für die Legislaturperiode 2018-2023 eindeutig festgeschrieben wurde – ist vielleicht nur noch nicht bis in die Ortsverbände durchgedrungen! Diese wurde im Übrigen auch im Umwelt-, Bau- und Grundstücksausschuss der Stadt Oberasbach vom 12.08.2019 kurz besprochen, wird aber anscheinend von den Stadträten immer wieder „verdrängt“ - sehr schade! 

2. UmweltfreundlichesBauen 

kann durch entsprechende Bebauungspläne und Baugenehmigungen unterstützt werden. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass beispielsweise PV-Anlagen auf Dächern, Regenwasserzisternen und begrünte Gärten ohne überwiegenden Stein- und Kieseinsatz vorgeschrieben werden? 

Antwort der BI-Oberasbach:
Wir werden uns grundsätzlich dafür einsetzen, den Bauherrn Anreize für den Bau von PV-Anlagen zu bieten – im Übrigen auf Dächern UND Fassaden (da diese an SW/W-Straßenseiten oftmals ertragreicher sind, als die Dachflächen).
Auch für den Bau von Regenwasserzisternen (und dadurch Einsparungsmöglichkeiten bei der Niederschlagswassergebühr birgt) machen wir uns gerne stark.
Die RW-Zisternen im B-Plan zu verankern, halten wir durchaus für sinnvoll.
Vorschriften über die Gartengestaltung in Bebauungsplänen zu verankern sehen wir eher als kritisch. Hier sollte unserer Ansicht nach eher Wert darauf gelegt werden, dass Baugrundstücke mit Gärten entstehen, welche durch deren Größe auch dem ländlichen Charakter von Oberasbach Rechnung tragen und zum Pflegen und Leben „einladen“ und keine „3-Meter-Abstandsflächen“ rund um das Gebäude, welche oft auch nicht anders gestaltet und gepflegt werden können, als durch Pflaster und Kies. 

3. Verkehr 

Das im Rahmen der Hotelplanung erstellte Verkehrsgutachten hat ergeben, dass es in Oberasbach einige Knotenpunkte gibt, die überlastet sind. Abhilfe sollte geschaffen wer- den. Mit welchen Maßnahmen möchten Sie 

Antwort der BI-Oberasbach:
Das im Rahmen der Hotelplanung erstellte Gutachten wurde von der Stadt Oberasbach immer noch nicht vollständig veröffentlicht (sondern nur der sog. „Schlussbericht“).
Die erste Verkehrsuntersuchung des Büros `Gevas Humberg & Partner` Namens „OBAS- VU1“ vom 06.04.2018, in welcher die ersten Verkehrszählungen grundlegend dokumentiert werden und welche auch im Quellenverzeichnis unter [1] genannt wurde, wurde trotz mehrfachen Nachfragen unsererseits unter Bezug auf das Umweltinformationsge- setz (nachdem es unserer Ansicht nach eigentlich veröffentlichungspflichtig wäre!), bis- lang vorsätzlich unter Verschluss gehalten.
Ob die getätigten Verkehrszählungen unter einwandfreien Voraussetzungen geschehen sind, oder ob es, wie 2011 in der Bahnhofstrasse (vgl. Fürther Nachrichten v. 07. + 08.11.2011) hier zu „fehlerhaften Erhebungen aufgrund unglücklichen Zählungszeitpunkten“ (z.B. aufgrund von Straßensperrungen oder Kirchweih) gekommen ist, welche z.B. das tatsächliche Verkehrsaufkommen an manchen Knotenpunkten nur „undeutlich“ widerspiegeln, ist unserer Ansicht nach wie vor ungeklärt!
Hier fehlt uns nach wie vor deutlich die Transparenz für die Bürger, die dieser Verkehr ALLE betrifft! 

Des Weiteren hat man es in Oberasbach in den letzten 12 Jahren nicht geschafft, Verkehrsnadelöhre wie z.B. die Kreuzung St.Lorenz-Straße/ A.D.-Straße/ Bachstraße samt ganzem Altort, die „Ecke“ Bahnhof-/ Jahn-/ Hainbergstraße oder aber die Rothenburger Straße zu „beheben“. Gerade Oberasbach hat nicht nur einen „hausgemachten eigenen innerörtlichen“ Verkehr, sondern stellt sich auch für viele Pendler ausschließlich als Durchgangsort dar. 

Im Hinblick auf die Rothenburger Straße ist eine Lösung tatsächlich sehr schwierig, da dies eine Staatsstraße ist, bei welcher eine Abstimmung mit weiteren Behörden, wie z.B. dem staatl. Bauamt Nürnberg als zuständigen Straßenbaulastträger (in diesem Fall als Vertreter des Freistaates Bayern), erforderlich macht. 

Erfreulich sind zwar die Entwicklungen im ÖPNV in Bezug auf die Vereinfachungen/ Verringerungen der Tarifzonen und die Erhöhung der Taktzeiten durch den Landkreis, aber auch an dieser Stelle waren für uns die „eigenen“ Anstrengungen der Stadt Oberasbach in den letzten 12 Jahren nicht erkennbar. 

In diesem Fall hilft wirklich nur ein großer runder Tisch unter Federführung des Landra samtes, um das Verkehrsproblem hier zu lösen, ja vielleicht sogar in ganz ferner Zukunft eine Verlängerung der U3 (momentan voraussichtlich ab Herbst 2020 bis Nbg.-Gebersdorf), ggf. als Hochbahn (keine Seilbahn, die ist viel zu langsam!), zu erwirken, da auch weitere Beteiligte bzw. auch weitere Kommunen wie z.B. Zirndorf, betroffen sind. 

Die Trasse der alten Bibertbahn ist nach unserem Kenntnisstand aber nur noch als Radweg nutzbar, insofern scheidet dieser Lösungsansatz für den ÖPNV wohl zukünftig aus. Den Verkehr innerorts einzudämmen halten wir für schwierig und nicht zielführend. Hier kann man unserer Einschätzung nach nur noch in Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung (Fahrbahnerhöhungen und –verengungen, Tempo-30-Zonen, Spielstraßen, etc.) investieren, was jeweils immer (!) einer Einzelfallprüfung bedarf. 

Dafür braucht es MUT und die Einbindung der direkt betroffenen Bürger, was bislang in Oberasbach ebenfalls nicht geschehen ist!
Als wichtig sehen wir es an, den DURCHGANGSVERKEHR über Rehdorf samt Altort und Oberweihersbucher-/ Steiner-/Bahnhofstrasse KONSEQUENT MÖGLICHST UNATTRAKTIV zu GESTALTEN. Ampelanlagen innerorts oder der Ausbau weiterer „Rennstrecken“, wie z.B. in der Bach-(Petershöhe bis Kreisverkehr) oder Bahnhofstrasse lehnen wir (im Wesentlichen) ab. 

Im Gegenteil, wir präferieren eine Lösung die über sogenannte „Pförtner“-Ampelanlagen die an den neuralgischen Punkten, wie z.B. Einmündung Oberweihersbucher-/ Feld- straße und/ oder Einmündung Rehdorfer-/ Fröbelstraße installiert werden und den Durchgangsverkehr dort ausschließlich von außerorts (heißt ortseinwärts!) konsequent zu erschweren. 

Diese sollten weiterhin NUR zu den Stoßverkehrszeiten aktiv sein und ausschließlich ORTSEINWÄRTS aktiv sein, eine Überwachung per festinstallierten Blitzanlagen ist dazu ebenfalls notwendig – dies wird den Durchgangsverkehr nicht ortsansässiger Pendler unserer Ansicht nach stark mindern und die Lebensqualität und Schulwegssicherheit in Oberasbach deutlich erhöhen! 

Zur Erinnerung: Die Stadt Zirndorf hat mit dem Bau ihrer Umgehungsstraße, welche den Verkehr konsequent auf die Rothenburger Straße nach Oberasbach umleitet, eine ähnliche „egoistische“ Maßnahme ergriffen, sehr zum Oberasbacher Leidwesen... 

Antwort der BI-Oberasbach (3b-3c):
Der Rad- und Fußgängerverkehr in Oberasbach ist attraktiv, aber es fehlt ein vernünftiges ZUSAMMENHÄNGENDES Fuß- und Radwegenetz UND -Konzept dafür!
Es gibt tolle O/W-Verbindungen wie von der A.D.-Straße (mit Ausnahme der Kreuzung St.Lorenz-/ Langenäckerstraße!) bis fast (!) hinüber zur Hainbergstraße. Ebenso entlang der Jahnstraße von Oberasbach bis zum Häsigweg bzw. Gängle (teils am Asbach en lang), wieder mit dem „Problemfall“ der vernünftigen Anbindung an die S/N-Achse Hainbergstraße. 

Hier müssen ebenso Verbindungen geschaffen werden, wie eine vernünftige Anbindung der Petershöhe an die Jahnstraße bzw. von Unterasbach (südlich der Bahnlinie) an den Häsigweg/ Gängle und dann weiter zum Pestalozzi-Schulzentrum bzw. darüber hinaus an die alte Bibertbahntrasse Richtung Nbg.-Fürth. 

Diese Wege müssen alle (ggf. farbig auf dem Bodenbelag) markiert werden (soweit möglich) bzw. ausgeschildert. Es bedarf eines Radwegeplanes, welcher auch an verschiedenen Kreuzungen zum Aushang kommt, so dass alle sich „kinderleicht“ zurecht finden können. 

Dazu notwendige Anbindungen wie z.B. des Radweges von der A.D.-Straße kommend über die „unglückliche“ Kreuzung St.Lorenz-/ Langenäckerstraße müssen entweder, je nach Machbarkeit (!), mit Unter- oder Überführungen gelöst werden, oder an neuralgischen Punkten (z.B. Übergang Langenäckerstraße zum Pestalozzi-Schulzentrum) und zu markanten Stoßzeiten wie z.B. Schulanfang (!) mit beschrankten (!) Ampelanlagen für die ABC-Schützen/ Grundschüler, etc. versehen werden. 

„Schlaue“ Radfahrer nehmen dann diese „zeitlich bekannte“ Gelegenheit der örtlich und zeitlich stark befristeten „freien Fahrt“ wahr und sparen sich trotz Hauptverkehrszeit hier eine Menge „Zeit und Stress“.
„Schlaue“ Autofahrer fahren vor oder nach den entsprechenden Zeiten, an denen die Ampelanlage aktiv ist (z.B. 7:30h bis 8:15h). Auch hier sind natürlich vorab Machbar- keits- und jeweilige Einzelfallprüfung erforderlich.
Den sog. „walking bus“ halten wir für „nice to have“. Sicher können wir das (ehrenamt- liche) Engagement der begleitenden Erwachsenen „zielgerichteter“ einsetzen (z.B. Ju- gend-/ Mittagsbetreuung/ Hort/ Kiga, etc.) und wenn es ein vernünftiges Radwegekonzept gibt, wird man auf diesen Trassen ebenfalls ausreichend Platz und Rücksicht für Fußgänger und Radfahrer jeden Alters finden. 

d) den ÖPVN ausbauen? 

  • Antwort der BI-Oberasbach:
    Unser ÖPNV ist unseres Erachtens durch die neuen vereinheitlichten Tarifzonen und die verbesserten Taktzeit sehr gut ausgebaut, er ist eben anscheinend nur nicht attraktiv genug, was aber ebenfalls auch nur bedingt stimmt.
    Die S4 an den Bahnhöfen Oberasbach und Unterasbach und sogar am Bahnhof Anwan- den (durch Oberasbacher!) wird sehr gut genutzt, die Züge sind voll, die Parkplätze an den Bahnhöfen/Haltepunkten auch. Hier ist nach unserem Kenntnisstand noch eine op- timierte Abstimmung des Buses auf die S4 erforderlich, wobei die Stadt Oberasbach un- seres Erachtens in der Pflicht wäre dies beim Landratsamt Fürth anzuzeigen...
    Man kommt also sehr gut nach Nürnberg, aber eben nicht gut nach Fürth und nach Erlangen oder Schwabach/ Nürnberger Süden (Katzwang, etc.) schon gar nicht (öffentlich). Wie man also den „Bus“ als Bestandteil des ÖPNV deutlich attraktiver macht, so dass dieser (noch mehr) genutzt wird, gerade aus den Stadtteilen Rehdorf, Oberasbach, Un-

terasbach, Petershöhe, etc. wissen wir nicht und es ist auch unserer Meinung nach Sache des Landratsamtes, als Träger des ÖPNV im Landkreis, dies herauszufinden und umzusetzen.
Sicher macht es aber Sinn, sich zur Lösung dieses Problems einmal z.B. mit den Experten der VAG und/oder der infra fürth verkehr gmbh zusammen zu setzen. Auf die Ergebnisse sind wir sehr gespannt und stehen für jede weitere Diskussion gerne zur Verfügung. 

4. Klimawandel 

Hitze und Trockenheit können und müssen auch auf kommunaler Ebene bekämpft wer- den. Was sagen Sie zu konkreten Maßnahmen, wie Durchgrünung der Stadt, Fassaden- und Dachgrünförderung, Auflösung von Asphaltinseln? Wo und wie weit unterstützen Sie Bepflanzungen von Gebäuden? Herr Gräßle, Landschaftsarchitekt, hat die Pläne dem Stadtrat bereits vorgestellt, sodass die Umsetzung angegangen werden kann. 

Antwort der BI-Obersbach:
Eine sog. Durchgrünung der Stadt halten wir für sinnvoll und ebenso wie die Förderung von Fassaden- und Dachbegrünung und die Auflösung von Asphaltinseln eine sehr gute Maßnahme den Anforderungen des Klimawandels wenigstens einigermaßen gerecht zu werden, auch wenn es nur ein „Tropen auf den heißen Stein“ ist.
Fakt ist aber, dass die Summe vieler kleiner Maßnahmen hier erforderlich ist um schließlich vielleicht doch noch „Größeres“ zu bewirken.
Hier sollte bereits bei der Auswahl der Pflanzen darauf geachtet werden, dass möglichste klimaresistente Gewächse verwendet werden. Auch die Aufforstung von entsprechenden Flächen an verschiedenen Stellen halten wir für sinnvoll und unterstützen dies. Wie diese Auswahl fachlich im Detail aussehen könnte, so dass sich auch unsere heimischen Insekten hier „zurecht finden, wohl fühlen und möglichst weiterhin ergiebig vermehren“, wissen wir nicht. Fachlich sehr gut und kostengünstig, wäre hier sicherlich z.B. Herr Martin Straußberger, Stadtförster der Stadt Fürth, unseres Erachtens ein guter Ansprechpartner, der sicherlich gerne hilft.
Vernebelung von Wasser zur Kühlung und/ oder Installation von (gesteuerten) Bewässerungssystemen jeglicher Art lehnen wir bei vernünftiger Auswahl von klimaresistenten Pflanzen ab. Das Grund- und Trinkwasser ist eine so wertvolle Ressource, gerade im extrem niederschlagsarmen Nordbayern, dass wir schon jetzt mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein für die nächsten Generationen über die Verwendung dieser Ressource nachdenken eingehend sollten.
Weiterhin sollte aber im städtischen Fuhrpark zukünftig bei Neuanschaffungen unbedingt auf die Nutzung von klimafreundlichen Antrieben geachtet werden. Die Möglichkeiten sind hier vielfältig vom Hybrid, über Strom bis hin zum Dienstfahrrad, auch ohne e-Antrieb!
Ebenso sollte beim Einbau von LED-Beleuchtungen jeglicher Art in Flutlichtern (z.B. im Hans-Reif-Sportzentrum), bei der Straßenbeleuchtung, oder in und an öffentlichen Gebäuden, etc. darauf geachtet werden, dass hier sog. „insektenfreundliche“ LED-Beleuchtung zum Einsatz kommt, welche den Anforderungen an den Artenschutz Rechnung trägt. Auch hier gibt es mittlerweile gute wissenschaftliche Studien und Schreiben der einschlägigen Verbände. 

5. Landwirtschaft, Naturschutz, Artenvielfalt 

Die biologische Landwirtschaft hat nachweislich einen positiven Einfluss auf die Artenvielfalt und sollte unterstützt werden. Wo und wann greifen Sie zu Bioprodukten (Sitzungen, Feste, Konferenzen) und kann das noch ausgeweitet werden? 

Antwort der BI-Oberasbach:
Bei unseren Sitzungen und Festen gibt es ausschließlich Getränke aus Mehrweg-Gebinden und die Versorgung findet durch Speisen ortsansässiger Betriebe (Bäckereien, Metzgereien, Landwirte, etc.) statt, während die florale Versorgung unserer Veranstaltungen sogar nachhaltig durch einen örtlichen Handwerksmeisterbetrieb realisiert wird. Dies sichert nicht nur die örtlichen Arbeitsplätze, sondern trägt auch vor Ort direkt dazu bei ein nachhaltiges Gedankengut für unseren Heimatort Oberasbach an die jeweiligen Adressaten (v.a. die Kinder der nächsten Generation) weiter zu tragen. Sicher gibt es auch hier noch viel zu verbessern, wobei die Betriebe mit denen wir zusammen arbeiten, sowieso bereits branchenspezifisch zertifizierte Betriebe sind. Dafür arbeiten wir bereits jetzt jeden Tag. 

6. Fair Trade 

Fair Trade Produkte schützen Klima und soziale Stabilität weltweit. Wie sind Ihre Einkaufsgewohnheiten? 

Antwort der BI-Oberasbach:
Da wir knapp 100 Mitglieder haben, war es uns in der Kürze der Zeit nicht möglich, und wir haben es auch gar nicht versucht, deren Einkaufsgewohnheiten abzufragen geschweige denn diese in irgend einer Form statistisch zu erheben. Dafür bitten wir um Verständnis. Wir können aber guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen, beim Einkaufen auf Fair Trade Produkte zu achten und diesen den Vorrang zu geben, insofern dies möglich ist, da wir die Ansicht teilen, dass diese nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für die sog. Soziale Stabilität weltweit von großer Bedeutung sind – und wenn wir in Deutschland und in Oberasbach nicht den Anfang machen, wer dann? 

7. Bäume 

Bäume, besonders alte, große Laubbäume sorgen für gute Luftqualität, binden CO2 und senken nachweislich sommerliche Höchsttemperaturen. 

a) Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um in Oberasbach insbesondere größere und ältere, ökologisch wertvolle Bäume, sowohl auf städtischem als auch auf Privatgrund, dauerhaft zu schützen? 

b) Werden Sie sich dafür einsetzen vermehrt Bäume in Oberasbach zu pflanzen, beispielsweise nach den vor einigen Jahren vom ehemaligen Stadtgärtner Hans Lischerong und dem Klimaschutzkreis vorgeschlagenen Standorten? 

c) Werden Sie sich für den Erwerb von zum Verkauf stehenden Waldflächen durch die Stadt Oberasbach sowie deren dauerhafte Unterschutzstellung einsetzen? 

d) Werden Sie sich für den Erhalt der Bäume an der Jahnstraße, die dem Ausbau der Straße und Radweg zum Opfer fallen sollen, einsetzen? 

Antwort der BI-Obersbach (7a – 7d)
Die größeren Nachbarstädte Nürnberg und Fürth machen es uns bereits vor, indem sie sog. „Baumschutzverordnungen“ erlassen haben. Ob dies wirklich zielführend ist, oder aber bereits an der Kontrolle scheitert, da aufgrund eines völlig fehlenden Personalentwicklungskonzeptes der Stadt Oberasbach, dem zuständigen Ordnungsamt z.B. überhaupt keine fachspezifischen Außendienstmitarbeiter zu Verfügung stehen, können wir momentan noch nicht abschätzen.
Hier wäre es unserer Meinung nach wichtig, wenn die Stadt bereits eine Vorreiterrolle mit eigenen, öffentlich gemachten Vorgaben zum Baumschutz „vorleben“ würde, wel- che dann sicherlich auch breite Zustimmung und Nachahmer in der Bevölkerung finden würde.
Es wäre ein starkes Signal, ohne das eine Reglementierung der Privathaushalte mit hohem Konfliktpotential entsteht.
Der völlig falsche Ansatz war es unseres Erachtens, dass die Diskussion über eine Baum- schutzverordnung samt der Besprechung zur Erhaltung der Bäume an der Jahnstraße in die NICHTöffentliche Sitzung vertagt wurde.
Ein sehr unschöner, intransparenter und wenig vertrauensbildender Vorgang!
Für die Erhaltung dieser Bäume an der Jahnstraße, ebenso wie für den Erwerb von Waldflächen durch die Stadt Oberasbach setzen wir uns gerne ein.
Auch vermehrte Baumpflanzungen in Oberasbach unterstützen wir gerne tatkräftig, müssen aber an dieser Stelle ehrlich eingestehen, dass uns die vorgeschlagenen Stand- orte von Herrn Lischerong und dem Klimaschutzkreis bislang nicht bekannt sind.
Wir sind aber der Ansicht – und hier haben wir fachkundige Mitglieder -, dass es sicher genügend Stellen in Oberasbach gibt, an denen in diesem Zuge Verbesserungen für Klima und Artenschutz durch zielgerichtete Baumpflanzungen erreicht werden können. 

8. Hainberg 

Das Gebiet des Hainbergs ist naturschutzrechtlich geschützt. Wie sehen Sie erstens die Nutzung und zweitens die Erweiterung des Schutzgebietes? 

Antwort der BI-Oberasbach:
Das Gebiet des Hainbergs ist nicht nur naturschutzrechtlich geschützt sondern auch Teil des Wasserschutzgebietes der Stadt Fürth aus dem auch zu einem nicht unerheblichen Teil das Trinkwasser für die Stadt Oberasbach gefördert wird.
Für die Nutzung des Gebietes gibt es vielerlei Auflagen, welche wir durchaus für sinnvoll erachten, auch wenn diese, rein vordergründig, oft schwer zu akzeptieren sind. Dennoch bedürfen diese einer eingehenden Kontrolle um den Schutzcharakter auch weiterhin konsequent aufrechterhalten zu können und aber auch den Naherholungswert nachhaltig zu stärken und zu erhalten.
Diese Kontrollen fanden in der Vergangenheit immer maßgeblich durch die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Fürth und durch die infra fürth als Träger des Wasserschutzgebietes der Stadt Fürth statt.
Unserer Ansicht nach sollte seitens der Stadt Oberasbach darauf gedrängt werden, dass dies auch weiterhin im notwendigen Umfang von statten geht.
Eine Erweiterung des naturschutzrechtlichen Teils des Hainbergs, z.B. auf die Nordseite der Rothenburger Straße, auf die sogenannten „Altenberger Wiesen“ sehen wir als positiv an, da z.B. hier auch der trinkwasserschutzrechtliche Schutz bereits besteht bzw. ge- währleistet ist. Es stellt also nur eine konsequente Ergänzung/Erweiterung dar.
Dies würden wir unterstützen. 

9. Feuerwerk 

Viele Bürger würden ihren Raketen- und Böllereinsatz einschränken oder sogar darauf verzichten, wenn an Sylvester ein zentrales Feuerwerk stattfinden würde. Die Stadt Oberasbach könnte hier Vorreiter sein und mit gutem Beispiel vorangehen.
Würden Sie dieses Projekt unterstützen und die entsprechenden Anträge im Stadtrat einbringen? 

Antwort der BI-Oberasbach: 

Wir würden das Projekt unterstützen und auch gerne zusammen mit den anderen demokratisch legitimierten politischen Kräften übergreifend einen gemeinsamen Antrag mit einbringen, wenn wir gewählt werden. 

10.Kunstrasenplätze 

Das üblicherweise auf Kunstrasenplätzen zum Einsatz kommende Kunststoffgranulat ist extrem umweltgefährdend. Lt. einer Recherche des BUND sind Kunstrasenplätze die fünftgrößte Eintragsquelle von Mikroplastik in die Umwelt in Deutschland. Sobald es ein- mal in der Umwelt ist, gibt es keine Möglichkeit, Mikroplastik wieder aus Boden und Gewässern herauszuholen. Die EU erwägt daher ein Verbot des Granulats. Als Alternativen stehen beispielsweise Kork oder Quarzsand zur Verfügung. 

Die Anfrage an die Stadt Oberasbach wurde sehr ausführlich beantwortet, wir bedanken uns dafür. Trotzdem halten wir auch einen geringen Eintrag von Mikroplastik immer noch für schädlich. Deshalb unsere Frage:
Sind Sie dafür, bei dem Bau eines Kunstrasenplatzes im neuen Sportzentrum auf Kunststoffgranulat zu verzichten? 

Antwort der BI-Oberasbach:
Aufgrund des hohen Eintrages an Mikroplastik in den Erdboden, lehnen wir Kunstrasen konsequent ab!
Unser Hans-Reif-Sportzentrum ist spätestens nach Sanierung bzw. dem Ausbau eines der vielseitigsten, multifunktionalsten und schönsten Sportzentren in ganz Nordbayern. Es ist ein Ort des sozialen Zusammentreffens und ein sportlicher Mittelpunkt in und für ganz Oberasbach, für dessen „Wohlergehen“ sich so viele Mitbürger/ -innen ehrenamtlich im höchsten Maße engagieren, was wir außerordentlich begrüßen und im höchsten Maße schätzen.
Wir sind der Meinung, dass wir für dieses Vorzeigesportzentrum auch im Rahmen seiner Weiterentwicklung, ebenfalls eine nachhaltige Verantwortung für Generationen haben – wir brauchen dort keinen Kunstrasenplatz – und auch sonst nirgendwo!